Alles an einem Ort – mit der Lernplattform Moodle

Organisierte Bereitstellung von Tafelnotizen bis zu eigenständigen Lerneinheiten

Eine Lernplattform kann im einfachsten Fall als Ablageort für Unterrichtsmaterial dienen, in dem Unterricht-Mitschriften und die Aufgabenstellungen geteilt werden können. Sie kann aber auch ein Ort sein, an dem es verschiedene Lernangebote gibt,  auch interaktives für das individuelle Lernen. So kann sie für Gruppen z.B. mit unterschiedlichen Lernniveaus unterschiedliche Lernangebote bieten.

Moodle ist eine Lernplattform, mit der Arbeitsmaterial  systematisiert online zur Verfügung gestellt werden kann. Sie ist eine freie Software, die über zwanzig Jahre weltweit  von vielen Millionen Nutzer genutzt wird. Sie wird vor allem in Bildungseinrichtungen eingesetzt. Sie hat eine große Entwickler- und Nutzergemeinschaft und setzt auf nachhaltige und universal nutzbare Formate.

Zusätzlich  zu der übersichtlichen Bereitstellung von Arbeitsmaterial wie  Text- Dokumenten und Links bietet Moodle Wissensformate wie Glossare und Wikis. Sie bietet aber auch die Möglichkeit, interaktive Lernmodule mit HP5 zu erstellen. Ein Überblick der interaktiven Formate auf Deutsch ist auf der Webseite des Landesbildungsserver Ba-Wü zu finden. Auch SCROM Lerneinheiten von Authoring Tools wie iSpring können in Moodle eingebunden werden. Das Einbetten und Verlinken von Webseiten, vereinfacht die Nutzung unterschiedlicher Apps wie  z.B. Quizlet, womit alles an einem Ort gefunden werden kann.

Sie bietet mit Feedback, Foren, Blogs und Kommentarfunktionen Teilnehmenden auch die Möglichkeit, sich mit einander zu vernetzen. Das ebenso bereitgestellte  Bewertungssystem ist im Bereich der Seniorenbildung nicht ganz so relevant.

Eignung für die Seniorenbildung

  • Lernvielfalt: Seniorengruppen bestehen oft aus Menschen mit unterschiedlichem Bildungsstand, Lerntempo und Vorwissen. Eine Lernplattform kann Lernangebote mit mehr Vielfalt bieten als es sie von einem Kursbuch allein geben kann. Hiermit kann eine praktische und innovative aber vor allem eine flexible Lösung geboten werden. Individualisierte Lernmöglichkeiten bringen mehr Übungs- und Erklärangebote, um so die Teilnehmende abzuholen und zu motivieren, und auf diese Weise hoffentlich Über- und Unterforderungen abzumildern.
  • Vorauswahl von geeigneten Lernstoffen: Das Internet bietet gerade für Sprachen eine Fülle von Möglichkeiten. Mit einer Lernplattform können dieses Angebote zur Vereinfachung vorrecherchiert werden.
  • Angelehnt an die Idee von „Flipped Classroom“ können die zu erlernenden Stoffgebiete in der Lernplattform präsentiert und eingeführt werden (z.B. Erklärvideos für Grammatik, Flashcards bei Wortschatz, und Videos als Vorlage für bestimmte Sprachsituationen). Im herkömmlichen Unterricht finden diese oft in Form eines Vortrags der Lehrenden statt und sind wenig kommunikativ.
  • Repetetives Lernen: Die Aufgaben in der Lernplattform bieten zusätzlich viel Möglichkeiten zu repetitivem Lernen bzw. Üben, was zur Steigerung  der Merkfähigkeit verhilft.
  • Übersichtlichkeit: leicht auffindbare Inhalte machen es leichter für ältere Teilnehmende, den Überblick zu behalten.

Voraussetzungen

Technisch

  • Lehrende benötigen PC mit Internetverbindung. Um interaktives Lehrmaterial mit HP5 zu erstellen, werden auch Mikrofon und Kamera (für Video- und Tonaufnahmen) benötigt.
  • Teilnehmende benötigen PC, Tablet oder Smartphone mit Internetverbindung, um auf die Lernplattform zugreifen zu können.

Organisatorisch

  • Bildungsträger: iSpring ist Bestandteil einer Lernplattformlösung, angeboten von Digitalcampus Brandenburg, einem Projekt des Paritätischen Bildungswerkes LV Brandenburg e.V. für anerkannte Weiterbildungseinrichtungen.
  • Lehrende wie auch die Teilnehmende benötigen ein Konto beim Digitalcampus

Aufwand zur Vor- und Nachbereitung

Moodle Kurse zu erstellen sind einfach. Die aktuelle Version 4 von Moodle ist übersichtlich gestaltet. Der Aufwand liegt vor allem darin, zu entscheiden, wie die Lernerplattform genutzt werden soll, und sie übersichtlich und nützlich zu gestalten. Übersichtlich gestaltete Kurse können für Lehrende auch hilfreich sein,  da damit ein besserer Überblick über das genutzte Material gegeben ist.

Die Teilnehmenden darauf vorzubereiten, je nach Alter und Vorkenntnissen, kann etwas aufwendiger sein. Einige können sich schnell darin bewegen und der Nutzen erschließt sich schnell für sie.  Für die Ältesten ist die Orientierung in der Lernplattform allerdings schwieriger. Im Fall, dass sich hier eine Überforderung abzeichnet, wäre ein“ Plan B“ angebracht.

Benötigte digitale Kompetenzen

Lehrende

  • vorherige Arbeit mit anderen Lernplattformen und elementares Verständnis von HTML ist von Vorteil aber nicht notwendig,
  • die simple Bereitstellung von Material benötigt weniger Einarbeitungszeit als die Benutzung der verschiedenen Möglichkeiten zur Erstellung interaktiver Anwendungen mit HP5

Teilnehmende:

  • E-Mails abrufen, mit WLAN verbinden
  • Browser in Endgeräten aufrufen
  • Benutzerkonto einrichten, sich in der Lernplattform orientieren, z.B. Menüpunkte aufklappen

Rolle des Lehrenden

Die Lernplattform dient der Informationsvermittlung und kann ein Ort für repetitives Lernen bzw. Üben sein. Damit kann die Lehrende viel mehr die Sprachcoachrolle (Lernmoderation) einnehmen, und die Zeit vor Ort kann von den Teilnehmenden vorwiegend für Sprechen, Hören und Verstehen in bestimmten Kontexten genutzt werden.

Datenschutz & Anonymität

Datenschutz

  • Der DigitalCampus hat DGSVO-konforme Server mit Standort in Deutschland. Moodle bietet Werkzeuge, um Datenschutz und Richtlinien zu verwalten.

Anonymität

  • Lehrende wie auch die Teilnehmende benötigen ein Konto beim DigitalCampus.

Evaluation in der Praxis

Erstellt von
Erprobt in
Stand: 28. Juni 2023

Lernbereiche

Lerneinheiten können die sonst frontal vermittelte Information ergänzen oder ersetzen. Interaktive Elemente können die Aufnahme erhöhen.

Es gibt ein Vielzahl an Möglichkeiten, interaktive Übungen in Moodle einzubinden.

Moodle im Einsatz - Board und Tablet
Moodle im Einsatz - Board und Tablet

Handhabung als Lehrende

Komplexität
Benutzerfreundlichkeit
Geeignete Gruppengrößen
klein (<10) 
mittel (10-20) 
groß (>20) 
 

Handhabung als Teilnehmende

Komplexität
Benutzerfreundlichkeit
Spielerisches Lernen
Selbstlernen
Gruppenaktivität
Geeignete Gruppengrößen
klein (<10) 
mittel (10-20) 
groß (>20) 
 

Fazit

Lernplattformen können - wenn gut konzipiert - die unterschiedlichen Bedürfnisse der Teilnehmenden mit individuellen Lernangeboten bedienen.
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