Umfragetools in ActivInspire: Express-Poll und Fragenmanager
Viele Wege führen nach Rom. Express-Poll und Fragenmanager von ActivInspire - eine von vielen Möglichkeiten, um im Kurs Wissen abzufragen.
Express-Poll und Fragenmanager sind Werkzeuge von ActivInspire, mit denen der Lehrende im Kurs zur gleichen Zeit die gleichen Fragen an alle Teilnehmenden stellen kann. Zum Einsatz kommt hierbei das ActivPanel als digitale Tafel von Promethean mit ActivInspire als Software.
Dazu werden die Fragen vom digitalen Whiteboard als Tafelbild an die Endgeräte der Teilnehmenden geschickt. Die Beantwortung erfolgt individuell über die von den Teilnehmenden genutzten Endgeräte wie Tablets, Laptops bzw. Smartphones. Alle Teilnehmenden sind aktiv.
Bei Express-Poll schreibt der Lehrende eine Frage bzw. Aufgabe mit dem Stift an die Tafel und schickt diese an die Endgeräte der Teilnehmenden, welche die Antwort auf ihrem Endgerät eingeben und an die Tafel zurückschicken. Dies kann spontan im Unterricht erfolgen, der Lehrende gibt lediglich die Antwortmöglichkeiten vor, und zwar Ja/Nein, Auswahl der richtigen Antwort durch Anklicken oder Eingabe der Antwort als Text oder Zahl.
Der Fragenmanager eignet sich sehr gut zur Feststellung des Wissensstandes zu bestimmten Themen oder am Ende einer Lektion. Dazu bereitet der Lehrende vor Unterrichtsbeginn mehrere Fragen/Aufgaben mit einer oder mehreren Antwortmöglichkeiten vor und pflegt diese in die Maske „Fragenmanager“ in ActivInspire ein. Während des Kurses sendet der Lehrende die Fragen/Aufgaben an die Teilnehmenden. Diese geben die Antworten auf ihrem Endgerät ein und schicken die Antworten nacheinander an die digitale Tafel zurück. Bei falschen oder unvollständigen Antworten erscheinen die Fragen/Aufgaben nochmals auf dem Bildschirm der Teilnehmenden, und zwar so lange, bis die richtige Lösung gefunden ist.
Eignung für die Seniorenbildung
Bei Express-Poll empfanden die älteren Teilnehmenden die Möglichkeit das Geschriebene zu korrigieren als sehr vorteilhaft. Wie oft kommen sie ungewollt und mitunter ohne es zu merken auf einen „falschen“ Buchstaben.
Sie sahen es auch als Gewinn, dass alle gleichzeitig aktiv waren. Nicht nur einer spricht, sondern alle denken nach und schreiben individuell zur gleichen Zeit. Damit sind alle Teilnehmenden viel aktiver und können ihr Wissen einbringen. Im Ergebnis waren verschiedene bzw. mehrere Ergebnisse verfügbar und damit mehr sprachliche Varianten an der Tafel zu sehen, die in das Kursgeschehen einbezogen werden konnten. Das hat den Kurs zusätzlich bereichtert und die Sprachkenntnisse zudem erweitert. Das hilft Sprache nicht als etwas Starres zu begreifen.
Vorteilhaft in der Seniorenbildung ist die Verwendung eigener Endgeräte durch Teilnehmenden, mit deren Bedienung sie oftmals besser vertraut.
Voraussetzungen
Technisch
- ActivPanel als digitale Tafel von Promethean mit ActivInspire als Software
- (eigene) Endgeräte der Teilnehmenden (Laptop, Tablet, Smartphone)
- stabile Internetverbindung im Unterrichtsraum
- Zu beachten ist, dass auf den Endgeräten der Teilnehmenden die Sprache, in der die Lösung einzugeben ist, eingestellt werden kann. Bei Englisch ist das nicht so problematisch, da die Buchstaben und Zeichen denen der deutschen Sprache gleichen, aber bei Spanisch ist es sonst nicht möglich, fehlerfrei zu antworten.
Organisatorisch
- Für jedes ActivPanel muss einmalig eine Mailadresse eingerichtet werden, um den Zugang zum Internet zu ermöglichen. Dieser ist erforderlich, damit die Geräte digital miteinander verbunden werden können.
- Zusätzlich muss einmalig ein Lehrenden-Classflow-Account über www.classflow.de eingerichtet werden.
- Vor Aufgabenbeginn muss der Lehrende sicherstellen, dass die Endgeräte aller Teilnehmenden mit der digitalen Tafel über eine stabile Internetverbindung verbunden sind. Dazu loggt sich der Lehrende über das Feld „Classflow“ ein und verbindet dann die Endgeräte der Teilnehmenden mit der Tafel. Auf dem Feld „Classflow“ zeigt eine Zahl, wie viele Teilnehmer angemeldet sind. Wird dieses Feld angeklickt, sieht man auch die Namen, mit dem die Teilnehmenden angemeldet sind. Es kann zeitsparend sein, bereits vor Kursbeginn die Tafel und die Endgeräte der Teilnehmenden miteinander zu verbinden, wobei Ziel ist, dass die Teilnehmenden selbst die Verbindung von ihrem Endgerät zur digitalen Tafel herstellen. Das geht dann wie folgt: Nachdem sich der Lehrende über ActivInspire bei Classflow eingeloggt hat, müssen sich alle Teilnehmenden über https://prod.classflow.de/student/#!/ einloggen. Dazu gibt es einen Klassencode, der an der Tafel ersichtlich ist. Diesen müssen die Teilnehmenden eingeben und dann auf „Beitreten“ klicken. Nun wird jeder Teilnehmende gebeten, sich einen (Phantasie-)Namen zu geben. Sind alle eingeloggt, schickt der Lehrende die Aufgaben auf die Endgeräte der Teilnehmenden.
- Schwierigkeit beim Einloggen auf https://prod.classflow.de/student/#!/: Manchmal „landet“ man nicht auf der „richtigen“ Classflow-Website. Es darf keine Aufforderung zur Anmeldung mit Mailadresse etc. erscheinen, sondern nur Eingabe des Klassencodes und „Bestätigen“. Hier hat geholfen, wenn man den Link nochmals per Hand Buchstabe für Buchstabe eingibt. Man muss auch auf die Endung bei „prod.classflow.“ achten. Es gibt hier mehrere länderspezifische Endungen (.de, .com, .be usw.), die leicht verwechselt werden können.
Aufwand zur Vor- und Nachbereitung
Express-Poll: Die Anwendung erfolgt spontan im Kurs, somit ist praktisch keine Vor- oder Nachbereitung erforderlich. Lediglich kann der Lehrende diese Methode schon bei der Vorbereitung in seinem Unterrichtskonzept vermerken.
Fragenmanager: Der Lehrende muss vor Kursbeginn die Fragen und Antworten vorbereiten. Er muss überlegen, welche Antworten er haben möchte und wie viele richtige Antworten es geben soll usw. Das alles gibt er vorher in die dafür vorgesehene Maske ein. Der Zeitaufwand richtet sich nach der Anzahl der einzugebenden Fragen bzw. Antworten.
Benötigte digitale Kompetenzen
Lehrende
- gefestigte Kenntnisse im Umgang mit ActivInspire sind erforderlich.
- Grundkenntnisse im Umgang mit digitalen Tools
Teilnehmende:
- Es müssen mindestens elementare digitale Kenntnisse vorhanden sein, die sie selbständig anwenden können.
- Sicherer Umgang mit dem eigenen digitalen Endgerät (Tablet, Smartphone oder Laptop) beim Einloggen, Schreiben und Absenden der Lösungen.
Rolle des Lehrenden
Einerseits war es wichtig, dass der Lehrende die Teilnehmenden bei der Nutzung ihrer Endgeräte unterstützt und ihnen Sicherheit bei der Eingabe und dem Versenden der Ergebnisse vermittelt. Andererseits kann der Lehrende überblicken, welche Teilnehmenden Schwierigkeiten bei der Beantwortung haben und helfen, während andere die Aufgabe selbständig lösen.
Express-Poll
Hier steuert der Lehrende mit der Fragestellung gezielt die spontane Abfrage von Wissen. Er bleibt Hauptakteur, kann aber einzelne Teilnehmende bei der Beantwortung unterstützen.
Fragenmanager
Der Lehrende muss vor Kursbeginn die Fragen und Antworten für den Fragenmanager vorbereiten. Er muss überlegen, welche Antworten er haben möchte und wie viele richtige Antworten es geben soll usw. Das alles gibt er vorher in die dafür vorgesehene Maske ein.
Für den Lehrenden ist die Spracheinstellung auch bei der Nutzung des „Fragenmanagers“ wichtig. Er kann sich behelfen, indem er die Fragen in einem Word-Dokument aufschreibt und dann in den Fragenmanager kopiert. Dann werden Sonderzeichen problemlos übernommen.
Sind die Aufgaben an die Endgeräte der Teilnehmenden abgeschickt, kann er einzelne Teilnehmende bei der Lösung der Aufgaben unterstützen, während andere selbständig mit der Beantwortung befasst sind.
Da bei falschen Antworten die Fragen automatisch erneut an das jeweilige Endgerät gesendet werden, ist der Zeitumfang zur Lösung der Aufgaben bei den einzelnen Teilnehmenden unterschiedlich.
Datenschutz & Anonymität
Die Anonymität der Teilnehmenden ist gewährleistet, da sie sich mit dem Einloggen einen (Phantasie-)Namen geben. Dieser wird nicht gespeichert und gilt nur für diese aktuelle Sitzung. Es ist wichtig, dass alle Teilnehmenden darüber informiert sind, damit nicht unbegründete Ängste oder Unsicherheiten bezüglich ihrer Daten in Umlauf kommen.
Erstellt von
Margit Streblow
Erprobt in
Sprachkurse
Stand: 30. März 2023
Lernbereiche
Der Lehrende bekommt einen guten Überblick über bereits vorhandenes Wissen der Teilnehmenden und kann später darauf zurückgreifen.
Multiple choice-Fragen animieren zur Kommunikation: Wie viele Sprachen gibt es auf der Welt? Was kann ich in der Post kaufen? Mehrere Antworten sind vorgegeben. Bevor die Lernenden die richtige Antwort erfahren, diskutieren sie, warum welche Lösung richtig sein könnte.
Aus vorgegeben Buchstaben sollen möglichst viele verschiedene Wörter gebildet werden. Wie viele Wörter werden gefunden? Wie viele Lernende kennen die gleichen Wörter? Welche Wörter sind am ausgefallensten?
Schnell und einfach kann im Kurs Wissen wiederholt oder überprüft werden, um z.B. Rechtschreibschwierigkeiten aufzudecken. Nach der Nutzung dieses Tools gibt es plötzlich 12 Wochentage im Englischen.