Actionbound digitale Schnitzeljagd

Lass Deine Lernenden die Welt spielerisch selbst entdecken

Actionbound ist ein 2012 auf dem Markt erschienenes Serious Game, bei dem Nutzer eigene digitale Schnitzeljagden, Schatzsuchen, mobile Abenteuer und interaktive Guides wie z.B. Stadtrundgänge erstellen und diese einem Publikum öffentlich oder exklusiv zur Verfügung stellen können. Die Actionbound-App ist für Mobilgeräte mit Android und iOS Betriebssystemen erhältlich.

Actionbound wurde von Simon Zwick und Jonathan Rauprich entwickelt und basiert auf der medienpädagogischen Abschlussarbeit von Simon Zwick. Grundidee war es, die aktuellen Technologien, die gerade von Jugendlichen gerne genutzt werden, in einer Anwendung, aufbauend auf klassischen pädagogischen Methoden, zu verschmelzen. Das dabei entstandene Edugame (Abkürung für “Educational Game”) vereint Elemente wie Partizipation, Bewegung, peer-to-peer Lernen, mobiles Internet und Augmented Reality mit aktuellen pädagogische Lernprinzipien wie M-Learning, Assessment for Learning oder Seamless Learning.

Actionbound besteht aus zwei Teilen: Dem browser-basierten Editor (Bound-Creator), mit dem jeder Nutzer eigene sog. “Bounds”, wie die Schnitzeljagden genannt werden, erstellen kann und der App, mit der auf dem Smartphone oder Tablet die Bounds gespielt werden können.

Actionbound wird heute von Nutzern und Einrichtungen auf der ganzen Welt eingesetzt. Insbesondere in der Erwachsenen- und Jugendbildung, in der Museumspädagogik und im Bibliothekswesen findet die App Anwendung, aber auch im Sport- und Freizeitsegment sowie verstärkt im Unternehmenssektor beispielsweise für Onboarding-Veranstaltungen, Weiterbildungen und Werksschulungen.

Eignung für die Seniorenbildung

Einzelne Bounds können wie die klassische Schnitzeljagd in der Erwachsenenbildung eingesetzt werden: Einer Gruppe spielerisch die Möglichkeit zu geben, einen begehbaren Ort zu entdecken und mit einem Spiel und Fragen/ Aufgaben zu verbinden. Da eine Schnitzeljagd immer aus verschiedenen Stationen besteht, kann sichergestellt werden, dass trotz spielerischem Ansatz eine gewisse Struktur vorgegeben wird. In der Praxis gibt es Bounds zu bestimmten Themen, einer Stadt und ihrer Geschichte oder aktuellen Aspekten, aber Bounds dienen auch dazu das Gelände eines Museums oder Gartens sich zu erschließen oder z.B. die Bibliothek kennen zu lernen.

Erstellung eines eigenen Bounds passend zu Ort und Zielgruppe:

Die Dozenten hatten selbst die Möglichkeit im Vorfeld zu der Veranstaltung ein eigenes Bound zu erstellen und dieses an Ort und Zielgruppe anzupassen.

Im konkreten Fall wurde eine Stadtrallye „Nachhaltigkeit in Eberswalde“ mit fünf Stationen erstellt, die nicht zu große Abstände zwischen den Stationen enthalten sollte und pro Station ein Thema der Nachhaltigkeit mit einem konkreten Ort der lokalen Nachhaltigkeitshistorie verbunden hat.

Die Herausforderung bei der Erstellung von Bounds lag darin, dass sowohl Anforderungen als auch Spannungsfelder bestanden:

So sollte z.B. die Rallye für Nutzer funktionieren, die zwar Lebenserfahrung haben, aber nicht unbedingt die Stadt und das Schwerpunktthema gut kennen. Auch hat die Rallye nicht den Anspruch, ein Stadtrundgang mit fundiertem Wissenstransfer zu sein, sondern auch spielerische Quiz-Fragen beinhalten. Mit anderen Worten: Eine Bound muss auch Spaß machen! Dazu wurde in der Bound ein Maskottchen verwendet, dass je Station auch einmal mit einer witzigen, informellen Bemerkung zu Wort kam.

Voraussetzungen

Benötigte Geräte/Werkzeuge und Medienkompetenzen der Lehrenden:

  • Technik
    Es wird ein Rechner benötigt, mit einem aktuellen Browser und Internetzugang, sodass im Vorfeld mit dem Bound-Creator gearbeitet werden kann. Es reicht ein frei erhältlicher Zugang zu Actionbound. Genutzt wird die App mit Smartphones oder Tablets mit Internetzugang.

  • Aufwand
    Klein – wenn eine gute Bound bereits vorliegt, dann reicht ein kurzes Quiz zur Übung (Aufwand ca. 1h);
    Groß, wenn eine umfangreiche Bound, die zum Ort und zur Zielgruppe passen soll, vorab erstellt werden muss. Da eine solche Schnitzeljagd sich vollständig selbst erklären muss, wird einige Zeit benötigt (um zu testen, sodass alles rund läuft).

  • Technik im Unterrichtsraum
    Es braucht entweder einen Rechner mit Internetanschluss und Projektor oder eine interaktive Tafel mit Browser und Internetzugang.

Benötigte Geräte/Werkzeuge und Medienkompetenzen der Lernenden:

  • Technik
    Idealerweise steht pro Person ein mobiles Gerät zur Verfügung; es ist auch möglich, dass sich mehrere Personen ein Gerät teilen.

Aufwand zur Vor- und Nachbereitung

Falls keine bestehende Bound vor Ort zur Verfügung steht, muss dieser selbst erstellt werden. Der Aufwand ist ähnlich wie der zur Vorbereitung einer Stadtführung zu einem spezifischen Thema kombiniert mit Quizfragen. Die vorbereiteten Inhalte werden dann mit grafischem Material angereichert und mit Hilfe des browser-basierten Editors gesetzt. Dazu braucht es Interesse von Seiten der Lehrenden dieses Tool, seine Möglichkeiten und die Umsetzung selbst zu entdecken.

Es empfiehlt sich selbst vorher beliebte Bounds auszuprobieren und schon ein Gefühl für die App zu bekommen.

Benötigte digitale Kompetenzen

Lehrende

  • Die Lehrenden sollten Basiskenntnisse zum Umgang mit den mobilen Geräten haben. Falls die Lehrenden eine eigene Bound erstellen, sollten sie Erfahrungen im webbasierten Content-Management haben, um mit wenig Einarbeitung den Bound-Creator nutzen zu können.

Lernende

  • Grundkenntnisse im Umgang mit dem mobilen Gerät sollten vorhanden sein, alternativ lassen sich Zweiergruppen bilden mit je einer Person die bereits sicher im Umgang mit dem Smartphone ist und einer, die noch Anfänger ist.

Rolle des Lehrenden

Die Lehrenden nehmen die Rolle eines Spielleiters bzw. einer Spielleiterin ein. So sorgen Sie für einen reibungslosen und fairen Ablauf der Schnitzeljagd, sind aber auch für vertiefende Fragen erreichbar.

Datenschutz & Anonymität

Datenschutz

  • Auf einem mobilen Gerät wird die App Actionbound installiert und es braucht einen personalisierten Zugang dazu. Actionbound selbst ist ein Berliner Unternehmen und somit gelten Deutsche bzw. europäische Datenschutzrichtlinien.

Anonymität

  • Da durch die App Einzelpersonen oder Teams gegeneinander antreten ist eine vollständig anonyme Verwendung nicht vorgesehen.

Wenn Geräte des Bildungsträgers verwendet werden, können beide Problematiken umgangen werde, da pro Gerät Accounts (die losgelöst sind von Personen) angelegt werden können.

Weitere Infos

Hauptseite mit einer Sammlung von Bounds und vielen Hilfestellungen: actionbound.com

Der Actionbound EDU-Guide richtet sich an alle, die mit Actionbound Lerninhalte vermitteln möchten, insbesondere für das schulische und außerschulische Lernen.
EduGuide: de.actionbound.com/eduguide

Beispiele für Actionbounds aus der Erwachsenenbildung:

Evaluation in der Praxis

Erstellt von
Erprobt in , ,
Stand: 17. April 2023

Lernbereiche

Durch den spielerischen Ansatz von ActionBound können Lernende sich komplexen Themen widmen indem sie sie selbst erkunden.

Wird Actionbound in 2-er Teams oder Gruppen gespielt, tauschen sich die TN typischerweise miteinander aus. Der Spaziergang an sich ist eine Form der Interaktion mit der Umwelt.

Foto: Steffen Groß

Handhabung als Lehrende

Komplexität
Benutzerfreundlichkeit
Spielerisches Lernen
Selbstlernen
Gruppenaktivität
Geeignete Gruppengrößen
klein (<10) 
mittel (10-20) 
groß (>20) 
 

Handhabung als Teilnehmende

Komplexität
Benutzerfreundlichkeit
Spielerisches Lernen
Selbstlernen
Gruppenaktivität
Geeignete Gruppengrößen
klein (<10) 
 

Fazit

Gut geeignet, wenn das Thema mit einem Ort verknüpfbar ist.
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